WIG Schweißen

WIG Schweißen
Das WIG (Wolfram-Inertgas) Schweißen ist ein nach EN ISO 4063: Prozess 141 genormtes Schweißverfahren, das meist dann zum Einsatz kommt, wenn eine besonders gute Beschaffenheit und hohe Güte der Schweißnähte gewünscht oder erfordert wird.

Mit WIG Schweißen lassen sich Werkstoffe aus legierten Stählen sowie Nichteisenmetallen wie Kupfer und Messing sowie Aluminium und Magnesium dauerhaft und stabil miteinander verbinden. Als Weiterentwicklung des Kohle-Lichtbogenschweißverfahrens wurde es 1946 in den USA erfunden und hat sich seitdem weltweit verbreitet.

Das universell anwendbare Schmelzschweißverfahren zeichnet sich durch seine besonders saubere Verarbeitung aus, ist allerdings durch die verwendeten Edelgase teurer als andere Schweißverfahren mit günstigeren Schutzgasen. Beim WIG Schweißen wird der Schweißstrom direkt über die Wolframelektrode zugeführt. Die Zufuhr von Schweißzusatz ist von der Stromzufuhr getrennt und kann kontinuierlich oder an einzelnen Stellen, je nach Bedarf, zugegeben werden. In beiden Fällen bleibt der Schweißdraht stets im flüssigen Schweißbad des aufgeschmolzenen Metalls.

WIG Schweißen Technische Differenzierungen

Das WIG Schweißen wird in zwei unterschiedlichen Schweißmethoden angewendet. Am häufigsten kommt dabei die Variante mit Gleichstrom zum Einsatz, um Werkstoffe aus legierten Stählen, Kupfer und Messing zu verschweißen. Die Elektrode aus Wolfram wird hierbei mit dem Minuspol der Spannungsquelle verbunden. Die zweite, seltener angewendete, Methode im WIG Schweißen nutzt Wechselstrom, um Werkstücke aus Aluminium und Magnesium miteinander zu verbinden. Hierbei wird die Oxidschicht der Leichtmetalle aufgebrochen. In beiden WIG Schweißverfahren schmilzt die Elektrode beim Schweißen nicht ab und die Schweißnaht wird durch die Zufuhr von Schutzgas vor Oxidation geschützt.

WIG Schweißen kann sowohl manuell als auch automatisiert durch Schweißroboter erfolgen. Bei der manuellen Anwendung ist WIG Schweißen durch erfahrene Schweißer durchzuführen, da bei diesem Schweißverfahren mit beiden Händen gearbeitet wird. Die Zufuhr des Schweißzusatzes erfolgt dabei manuell mit einer Hand, während die andere Hand den Schweißbrenner führt. Durch die exakte Dosierung des Schweißzusatzes sind im WIG Schweißen durchgeführte Arbeiten qualitativ besonders hochwertig und erfordern meist keine Nachbearbeitung.

Im Vergleich zu anderen Schweißverfahren ist WIG Schweißen sehr schnell, wodurch die geringe Dauer der Hitzeeinwirkung keine Verformungen der Werkstücke verursacht. WIG Schweißen kann in allen Positionen durchgeführt werden. Die gesundheitlichen Belastungen für den Schweißer sind sehr gering, da beim WIG Schweißen nur wenige Spritzer und Gase entstehen.

Ein Nachteil beim WIG Schweißen ist die Windanfälligkeit des Schutzgases. Aus diesem Grund wird WIG Schweißen in windgeschützten Innenräumen durchgeführt und somit das verwendete Schutzgas Argon oder Helium nicht weggeweht.

Neben manuell durchgeführten Schweißarbeiten kommt das WIG Schweißen automatisiert durch den Einsatz von Schweißrobotern in der Luft- und Raumfahrtindustrie, beim Bau von Geländern sowie im Rohrleitungsbau zum Einsatz.