Elektrodentypen

Da jede Elektrode über andere Schweißeigenschaften verfügt, werden sie unterschiedlich eingesetzt. Beim Schweißen ist es wichtig, dass die Festigkeit und Zähigkeit des Grundwerkstoffes auch im Schweißgut erreicht werden müssen. Die richtige Elektrode auszuwählen, setzt Kenntnisse im Schweißen voraus. Um Schweißern die Wahl zu erleichtern, finden sie in der DIN EN 499 Hinweise über die Streckgrenze, Zähigkeit und Zugfestigkeit des Schweißguts.

Hier folgen die meist genutzten Elektrodentypen im Überblick.

Basische Elektrode

Das Besondere an dieser Elektrode ist, dass sie sich für fast alle Schweißpositionen eignet. Einige basische Elektroden können sogar fürs Fallnahtschweißen genutzt werden. Nachteilig ist das Nahtaussehen der Nähte. Diese sehen im Vergleich zu anderen Elektrodentypen wie beispielsweise einer Rutilelektrode, minderwertig aus. Doch dafür besitzen basische Elektroden die besten Zähigkeitseigenschaften. Das gleiche gilt für die Risssicherheit. Eingesetzt werden basische Elektroden da, wo die Schweißeignung des Grundwerkstoffs schwierig ist. Das können Stähle oder Werkstoffe mit großer Wanddicke sein.

Rutilelektrode

Die Einsatzschwerpunkte dieser Elektrode werden durch ihre besonderen Eigenschaften vorgegeben. Zu diesen Eigenschaften gehören: leichte Entfernung von Schlacke, gute Wiederzündung und schöne Nähte. Die Einsatzgebiete sind:

  • Schweißen von Kehlnähten
  • Heftarbeiten
  • Schweißen von Decklagen

Bei all diesen Einsatzgebieten kommt es auf ein gutes Nahtaussehen und eine vollständige Schlackenentfernung an.

Rutilbasische Elektrode

Dank ihrer dünnen Umhüllung eignet sich die rutilbasische Elektrode vor allem für das Schweißen in senkrecht steigender Position und das Schweißen von Wurzellager. Rutilbasische Elektroden werden besonders häufig beim Verlegen von Rohrleitungen mit mittleren und kleinen Querschnitten genutzt.

Zelluloseelektrode

Die Zelluloseelektrode eignet sich wunderbar fürs Fallnahtschweißen. Es lassen sich mit ihr Rundnähte an Rohren mit großen Durchmessern schweißen. Besonders im Pipelinebau werden Zelluloseelektroden verwendet. Anders als beim Schweißen in einer senkrecht steigenden Position kann mit einer Zelluloseelektrode auch in Wurzellage eine vergleichsweise dicke Elektrode von 4 mm genutzt werden. Für ein Unternehmen bedeutet das in erster Linie wirtschaftliche Vorteile.

Rutil-Zellulose-Elektrode

Das Besondere an dieser Elektrode ist, dass sie sich in allen Positionen nutzen lässt. Das schließt Fallnähte mit ein. Daher ist die Rutil-Zellulose-Elektrode vielseitig einsetzbar und eignet sich selbst unter schwierigen Montagebedingungen. Viele Unternehmen setzen auf die dickumhüllte Version dieser Elektrode. Grund ist, dass sie eine schönere Schweißnaht hinterlässt. Sie ist in kleinen Handwerkfirmen quasi die Elektrode für alles.